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Tag 13: 40 Tage Challange Fastenzeit

 

Der weltweite Erzähle-ein-Märchen-Tag wird heute am 26. Februar 2018 gefeiert.
Heute soll man sich gegenseitig Märchen vorlesen oder erzählen.
Natürlich kann man auch für sich alleine ein Märchen lesen.

Ich möchte euch eine Zen-Geschichte "erzählen":

 

Unnötige Last

Ein alter Mönch und ein junger Mönch wanderten eine Straße entlang und kamen irgendwann an einen reißenden Fluss. Der war aber weder besonders tief noch besonders breit und deshalb wollten sie einfach hindurchwaten. Da näherte sich ihnen eine junge Frau, die schon eine Weile am Flussufer gewartet hatte. Sie war sehr elegant gekleidet, wedelte mit ihrem Fächer, klimperte mit ihren Wimpern und lächelte sie mit großen Augen an.
"Oh", sagte sie, "die Strömung ist so stark und das Wasser ist so kalt. Und wenn mein Kimono nass wird, ruiniert das nur die Seide. Könnte mich vielleicht einer von euch beiden über den Fluss tragen?" Bei diesen Worten ging sie auf den jungen Mönch zu.
Nun dachte aber der junge Mönch, dass das Benehmen der Frau ungehörig sei. Er fand sie verwöhnt und unverschämt und dachte, dass sie eine Lektion verdient habe.
Deshalb beachtete er die junge Frau nicht und watete einfach durch den Fluss.
Doch der alte Mönch zuckte mit den Achseln, hob die junge Frau hoch, trug sie über den Fluss und setzte sie auf der anderen Seite wieder ab. Dann wanderten die beiden Mönche weiter.
Obwohl sie schweigend wanderten, war der junge Mönch wütend. Er dachte, dass sein älterer Kollege das Falsche getan hatte, denn er war mit dieser verwöhnten Person so nachsichtig gewesen. Und was noch schlimmer war, er hatte eine Mönchsregel verletzt, da er die Frau berührt hatte. Und während die beiden Mönche so weiterwanderten, ärgerte sich der junge Mönch und schimpfte dabei im Stillen. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und tadelte seinen Begleiter mit lauter Stimme dafür, dass er die junge Frau über den Fluss getragen hatte. Er war vor Wut völlig außer sich und sein Gesicht schon ganz rot angelaufen.
"Oje", sagte der alte Mönch. "Schleppst du diese Frau immer noch mit dir herum? Ich habe sie schon vor einer Stunde abgesetzt." Dann zuckte er mit den Achseln und wanderte weiter.

 

..kennt ihr das nicht auch aus eigener Erfahrung?

..ich kenne das von mir und aus meiner therapeutischen Praxis

 

..darum ist das LOS-LASSEN immer wieder sooo wichtig zu üben

..WIE?

..es gibt sooo viele Möglichkeiten!

..bei mir reicht an guten Tagen, einfach eine kurze Erinnerung daran und eine Visualisierung:

z.B. ich stelle mir vor, wie ich mich selbst bewusst gedanklich löse - spüre meinen Körper bewusst und stelle mir vor, wie ich etwas hinter mir lasse oder in die Erde abfließen lasse - vom Gefühl her Distanz schaffen!

..an weniger guten Tagen, braucht es schon mehr aktives TUN:

z.B. Schreiben: einfach drauf los schreiben, Worte kommen lassen oder auch nur kritzeln. Danach nicht mehr lesen sondern das Geschriebene bewusst wegwerfen oder verbrennen (ev. in Alufolie, die Asche der Erde oder einem Wasser übergeben)

 

Gelöste Träume Ines

 

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